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art59 - Interview mit Seelenschmetterling, Model

art59: Hallo Tabea, danke, dass art59 dich interviewen kann. Du bist zur Zeit auf vielen Plattformen der Fotografie mit dem Künstlernamen Seelenschmetterling sehr präsent. Was sind deine Beweggründe, beziehungsweise was treibt dich an als Fotomodell zu arbeiten?

Tabea: In erster Linie ist das Modelsein mein Hobby. Es ermöglicht mir mich kreativ auszutoben und gleichzeitig mich selbst in unterschiedlichen Facetten zu zeigen.

art59: Also, öfter mal jemand anderes sein?

Tabea: Wichtig ist mir dabei, dass ich authentisch bleibe, auch wenn ich in verschiedene Rollen schlüpfe.

art59: Wie läuft das ab bzw. was passiert dabei?

Tabea: Das Fotografieren selbst sehe ich als ein Geben und Nehmen zwischen FotografIn und Model. Beide bringen sich ein und nur gemeinsam können Bilder entstehen. Das was ich durch „Posing“ und Ausdruck biete, wird erst durch das Sehen des/der Fotografen/in festgehalten und in ein Bild verwandelt.

art59: Und als Resultat hat man dann schöne Bilder?

Tabea: Die Bilder müssen nicht schön im klassischen Sinne sein.

Ich mag es durch das Fotografieren Geschichten zu erzählen und den Betrachter mit auf eine Reise zu nehmen.

art59: Hast du bestimmte Vorlieben was die Sujets beziehungsweise Themen angeht?

Tabea: Ich mag es gerne emotional und düster. Und oftmals gefallen mir auch die Bilder in S/W besser als in Farbe.

art59: Was ist momentan dein Schwerpunkt?

Tabea: Im Moment arbeite ich gerne im (Teil-)Aktbereich. Nicht, weil man den nackten Körper sehen kann, sondern viel mehr, weil ich keine Kleidung mehr habe hinter der ich mich verstecken kann. Ich bin sozusagen alleine auf mich reduziert.

art59: Das fühlt sich also für dich anders an?

Tabea: Naja, mit Kleidung kann ich natürlich eine bestimmte Rolle noch deutlicher zum Ausdruck bringen. Ohne Kleidung habe ich nur mich und meinen Körper. Es fühltsich also alleine schon deshalb anders an. Wobei, wie gesagt, nicht die Nacktheit im Vordergrund steht (bei vielen Bildern sieht man sie noch nicht einmal), sondern mein emotionales Erleben, das ich während eines Shootings ausdrücken möchte.

art59: Geht es da auch um Verletzlichkeit?

Tabea: Es hilft mir mich intensiver in mich selbst zu vertiefen. Verletzlichkeit ist dabei eine Seite, die zum Vorschein treten kann. Aber auch Stärke, Wut oder Schönheit/Anmut finden ihren Platz.

art59: Kann man das planen?

Tabea: Ich lasse mich in der Regel von der Situation treiben und habe kein vorgefertigtes Konzept im Kopf. Vielmehr mache ich vieles intuitiv. Und ganz entscheidend ist immer, wie sehr es mit der Person hinter der Kamera harmoniert. Wenn da nicht eine gewisse Sympathie herrscht, werden die Bilder natürlich auch nicht so ehrlich und schön.

art59: Fließt auch etwas aus deinem Alltagsleben oder deiner Alltagserfahrung in die Arbeit als Modell ein?

Tabea: Ja ganz bestimmt. Zwar nicht immer bewusst und auch nicht immer vordergründig, aber Erfahrungen die ich mal gemacht habe, machen auch einen Teil meiner Persönlichkeit aus.

art59: Fotografie als Selbsterfahrung?

Tabea: Nicht so, dass in einem Shooting nur meine persönlichen Erfahrungen verarbeitet werden sollen. Es soll ja keine Therapieform sein.

art59: Wie wichtig ist dir die Aussage der Bilder, so es da eine gibt?

Tabea: Ich mag das Spiel mit Gegensätzen und Interpretationsspielraum. Den Betrachter

zu verwirren und ihn zum eigenen Denken anregen, ist mir wichtig. Oft tue ich Dinge ohne groß vorher darübernachzudenken. Von daher erstaunt es mich, wenn Menschen mir manchmal sagen, sie könnten aus meinen Bildern Rückschlüsse auf meine Person und meine Persönlichkeit ziehen. Dabei sind Bildbetrachtungen immer sehr subjektiv und repräsentieren nur Momentaufnahmen einer meiner Facetten.

art59: Viele in der Fotoszene kenne dich auch unter deinem Künstlernamen Seelenschmetterling. Ein schöner Name. Wofür steht er?

Tabea: Für die Verwandlungsfähigkeit und dass ich mit Seele beim Modeln bin.

art59: Also die Metamorphosen deines ICH.

Tabea: Ja genau.

art59: Letztes Jahr hat art59 eine Monographie mit dir herausgebracht. Magst du was zum Ergebnis sagen?

Tabea: Ich finde es gelungen. Die Monografie zeigt verschiedene Sets eines Shootings und auch unterschiedliche Seiten meines Ich’s. Dazu kommt Holgers unkonventionelle fotografische Arbeitsweise.

art59: Danke für das Gespräch.

Links:


Tabea, Bildautor: Holger Dülken

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